In der Studie wurden Vorgaben der Kultusministerkonferenz, Lehrpläne, Schulbücher, Projektbeschreibungen von Landesmedienanstalten sowie Studienverordnungen von Lehramtsstudiengängen untersucht. Das Ergebnis ist eindeutig:
Kinder und Jugendliche werden in der Schule mangelhaft auf den kompetenten Umgang mit Informationen und Nachrichten vorbereitet.
So gehen beispielsweise die Vorgaben der Kultusministerkonferenz kaum auf den kompetenten Umgang mit Medien im Kontext von Information und Meinungsbildung ein.
Auch weniger als die Hälfte der untersuchten Lehrpläne thematisieren Aspekte der Nachrichtenkompetenz. Sie konzentrieren sich hingegen auf die Vermittlung von Grundlagenwissen sowie auf die inhaltliche Auseinandersetzung mit journalistischen Inhalten.
In Schulbüchern wird der Nachrichtenkompetenz ein deutlich höherer Stellenwert zugeschrieben. Trotzdem kommt die öffentliche Aufgabe der Medien und deren Rolle für die freie Meinungsbildung sowie die digitalen Wege der Nachrichtenvermittlung zu kurz.
Zusammenfassend werden die untersuchten Vorgaben und Materialen dem aktuellen Nachrichtennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen nicht gerecht.
Vor allem die gesellschaftliche Relevanz von Nachrichten sowie die Bedeutung der Nachrichtennutzung für die eigene Informiertheit werden stark vernachlässigt. Darüber hinaus führt die fehlende Thematisierung von Nachrichtenkompetenz in der Lehrerausbildung zu Wissenslücken zukünftiger Lehrkräfte.
Im Anbetracht der mangelnden Voraussetzungen für eine nachrichtenkompetente Ausbildung in der Schule hängt dementsprechend die tatsächliche Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit journalistischen Inhalten im Schulunterricht stark von dem individuellen Engagement und Wissensstand der Lehrkräfte ab.
2 Gedanken zu “Nachrichtenkompetenz – Kinder und Jugendliche sicher durch die Informationsflut navigieren”